Fassade des Hornmoldhauses

Ein Schmuckstück des Hornmoldhauses ist die prachtvolle Fassade der nördlichen Giebelseite. Ihre Gestaltung verbindet traditionelle und sehr moderne Fachwerkarchitektur des frühen 16. Jahrhunderts. Entspricht die strenge Grundkonstruktion noch ganz mittelalterlicher Auffassung, so kommt im reichen Zierfachwerk das Schmuckbedürfnis der Renaissance zum Ausdruck: die (Über-) Fülle der Andreaskreuze in verschiedener Ausführung und Größe. Dort wo in der Fassade das reiche Zierfachwerk fehlt, befanden sich ursprünglich die Stube(n), die eigentlichen Wohnräume. Es waren die einzigen heizbaren Räume des Hauses. Ihre Wände bestanden aus aufeinandergeschichteten Eichenbohlen. Auch die straßenseitige Befensterung war hier wesentlich aufwändiger gestaltet. Die holzintensive Bohlenbauweise verlor im Laufe des 16. Jahrhunderts ihre Bedeutung. Bei der Sanierung verzichtete man auf die Rekonstruktion dieser Wände, da man damals noch zu wenig über ihre detaillierte Gestaltung wusste.

Die rote Farbfassung des Fachwerks mit der schwarzen Doppelbandelierung und den weißen Gefachfeldern entspricht dem historischen Befund.

Weiterführende Informationen bietet die 2022 erschiene Publikation von Günther Bentele über das Hornmoldhaus.

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